Christoph Bolze

 

ø 1973 bis 78 PGH Naturstein Potsdam

ø 1979 bis 97 Stuna Berlin Bildhauerwerkstatt

ø seit 1997 freie Bildhauerei

 

 

Arnold Bolze

 

ø 1999 Steinmetz und Steinbildhauerlehre bei Carlo Wloch

ø 2002 Mitarbeiter in der Skulpturenwerkstatt

   der Stiftung Preussische Schlösser und Gärten

ø seit 2003 selbstständiger Steinmetz und Steinbildhauer

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Engel des Anstoßes

 

Wolfgang Joops Kunstwerk für das Familiengrab verunsichert die Betrachter.

 

Der Joop'sche Engel auf dem Bornstedter Friedhof erregte die Gemüter. Grund ist das entblößte Geschlecht. Ein Kritiker wurde sogar handgreiflich.

 

Bornstedt "Der Vater würde sich im Grabe umdrehen murmelt die Frau." Das hätte man doch auch verdecken können." Das gehöre hier nicht her. Aber, meint sie abschließend, handwerklich sei er schon gut gemacht, die Flügel, die seien schön. Dann wendet sie sich ab, lässt die öffentliche Erregung zurück.

 

Seit zwei Wochen schmückt ein in sich versunkener Engel als Skulptur das Familiengrab der Joops auf dem Bornstedter Friedhof. Es ist ein Geschenk Wolfgang Joops an seinen vor einem Jahr verstorbenen Vater Gerhard. Die Friedhofs-Gänger haben sich noch nicht so recht mit dem nackten Mischwesen aus Jüngling, altem Mann und Engel angefreundet. Täglich werde sie auf den Engel angesprochen, sagt Friedhofsleiterin Jutta Erb-Rogg. Täglich werde sie wegen des Engels auch beschimpft. Der Grund für die Aufregung springt dem Betrachter förmlich ins Auge. Der Engel hat ein Gemächt, und das ist nicht versteckt. Im Gegenteil: Dass der erste, spätestens zweite Blick auf das Geschlecht des Wesens fällt, liegt an der Architektur des Kunstwerks. Alle Diagonalen treffen sich im Unterleib, im "Zentrum des Gefühls", wie Jutta Erb-Rogg es beschreibt.

 

Der Engel selbst hat zwar die Augen geschlossen, doch die Beine sind ungeniert gespreizt und lassen entsprechend tief blicken. Vorige Woche, erzählt Jutta Erb-Rogg, sei ihr ein zorniger Mann sogar an den Kragen gegangen, wegen der vermeintlichen "Pornografie" auf dem Gottesacker. Sie hat sich das nicht gefallen lassen und den Mann zurechtgewiesen. "Er hat nicht damit gerechnet, dass ich auch laut werde", sagt sie. Dann hat sie versucht, die Kunst zu verteidigen und zu erklären. Der Mann hat sich zwar beruhigt, aber überzeugen konnte sie ihn nicht. "Sie können so jemanden ja nicht in einer halben Stunde therapieren", sagt die Friedhofsleiterin. Häufig bekommt sie zu hören, das könne sich dieser Joop nur erlauben, weil er reich sei.

 

Da schwingt der Vorwurf der Bestechlichkeit mit und das macht Jutta Erb-Rogg rasend. "Das lasse ich mir nicht vorwerfen", sagte sie. Es sei eine Mischung aus Sozialneid, Biederkeit und angestauten Aggressionen, die sich an der Skulptur entlade. Manche Besucher lassen sich auf ein Gespräch ein. Dann erklärt sie, das Kunstwerk als Metamorphose, als eine Verwandlung. Der Kopf eines Jünglings, der Leib eines Greises, die Schwingen eines Engels.

Ein Leben, das nach dem Tode nicht im Nirgendwo endet, sondern weiter geht. "Die Botschaft lautet: Mein Vater wird zum Engel. Das ist unglaublich liebevoll", sagt Jutta Erb-Rogg. "Spontan würde ich sagen: So etwas habe ich auf einem Friedhof noch nicht gesehen", sagt Kurt Lamschik aus Dortmund. "Er ist etwas älter, hat einen typischen Altersbauch, das Gesicht ist jung, mir gefällt er." Er strahle eine besondere Friedlichkeit aus, meint seine Frau Doris: "Also, anstößig finde ich das nicht." Dass aber von der Figur eine gewisse Provokation ausgehe; darin sind sich die Besucher einig. ,Aber man gewöhnt sich dran", sagt Lamschik.

 

(Torsten Gellner - MAZ)

 

 

 

 

Sandsteinvasen zum Geburtstag

 

Eigentümer spendiert 15000 Euro für Gontard-Bau

 

Innenstadt - Ein Geschenk im Wert von 15.000 Euro machte sich gestern Reinhard Lippeck zu seinem 65. Geburtstag: Er ließ eigens vom Potsdamer Bildhauer Christoph Bolze angefertigte Dachvasen auf sein frisch saniertes Haus Lindenstraße '44 anbringen. Da es ein historisches Gebäude ist und Lippeck keineswegs zum Ersatz der bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts abmontierten Vasen verpflichtet war, reagierte der Potsdamer Denkmalschutz enthusiastisch: "Toll, super", rief Roland Zurkuhlen von der Unteren Denkmalschutzbehörde aus, als am Vormittag die eine halbe Tonne wiegenden Sandsteinvasen von einem Kran in die Höhe gezogen auf die Attika gesetzt wurden. Die Begeisterung wurde von den zahlreichen Zuschauern des Vorgangs geteilt, was nicht verwundert, entstammt doch der Entwurf für das nun wieder mit Vasen gekrönten Haus unweit der Alten Wache vom namhaften Architekten Karl von Gotthard (1731-1791). Das dreigeschossige Wohnhaus entstand 1770, im selben Jahr wie das Brandenburger Tor in Potsdam, das Gontard zusammen ,mit Georg Christian Unger im Auftrag Friedrichs II. errichtete.

 

"Bolze ist ein sehr guter Bildhauer, er hat sich tief in das barocke Formgefühl eingearbeitet", schwärmt Zurkuhlen angesichts der Vasenverzierungen, die Motive aus der Fassadengestaltung wieder aufnehmen. Wie die Originalvasen aussehen, ist unbekannt.

 

Im Zuge des Expressionismus, der neuen Sachlichkeit, ging es vielen alten Fassaden an den Kragen, so Zurkuhlen: Das "Abstecken" war keine Erfindung der DDR". Allerdings  waren die Gontardschen Vasen bereits 1910 nicht mehr auf dem Dach, wie alte Filmaufnahmen zeigten. Bildhauer Bolze vermutet, das die Vasen im Zuge einer Dachstuhl Sanierung heruntergenommen wurden. Doch dass einst Vasen vorhanden waren beweisen alte Planzeichnungen; auch sind noch deren Abdrucke und Haltedorne auf der Attika nachweisbar, erklärte Zurkuhlen. Nun werde das Erscheinungsbild des 18. Jahrhunderts wieder hergestellt: "Es geht um Heilung."

 

Bildhauer Bolze hat zwei Monate lang an den vier Vasen gearbeitet und ist nach  vollbrachter Arbeit mit seinem Werk zufrieden: "Es sieht aus, als könnte es nicht anders gewesen sein." Dass Stürme seine Vasen vom Dach fegen könnten, glaubt er nicht. "Die halten 3000-prozentig."  Hauseigentümer Lippeck, ein Berliner, - der 1992 zum ersten Mal nach Potsdam kam und blieb, lobt die Denkmalschutzbehörde sehr.

 

Zusammen mit ihr, habe er schon drei Häuser in der Hebbelstraße saniert und das habe "Spaß gemacht". Er hat sich tief in das barocke Formgefühl sagt: "Ohne den Denkmalschutz, was meinen Sie, wie es da aussehen Würde in Potsdam?"

 

Er sagt, sein Geburtstagsgeschenk  sei auch eines für die Stadt.

 

 

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